Döner Kebab: Über die Geschichte, Varianten & Unterschiede zum Original
Der Begriff Döner Kebab stammt aus dem Türkischen und bedeutet in etwa „(sich) drehendes Grillfleisch„. Bekannt ist Döner Kebab vor allem durch das in Deutschland sehr populäre Döner-Sandwich, das Du mittlerweile an so gut wie jeder Ecke kaufen kannst. Aber auch andere Variationen erfreuen sich außerordentlicher Beliebtheit.
Bei Döner Kebab handelt es sich um einen karottenförmigen Fleischspieß, der oben breit beginnt und nach unten hin immer schmaler wird. Der Spieß besteht aus Fleischscheiben unterschiedlicher Größen und Hackfleisch. Das Dönerfleisch wird zuvor mit einer speziellen Marinade aus Joghurt und Gewürzen verfeinert. Die marinierten Fleischscheiben steckt man dann Schicht für Schicht auf den senkrechten Spieß bis der Dönerspieß fertig ist.
Der Dönerspieß wird dann mithilfe eines speziellen Dönergrills zubereitet. Dabei handelt es sich um einen sogenannten vertikalen Multigrill, der den sich drehenden Spieß nach und nach röstet. Das krosse Fleisch wird anschließend mit einem speziellen Dönermesser abgeschnitten und kann für die Zubereitung verschiedener Gerichte verwendet oder pur genossen werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Geschichte: Die Anfänge findet der Döner in Anatolien
Döner Kebab kann weltweit auf eine lange und interessante Geschichte zurückblicken, die in Anatolien ihren Ursprung findet. Lange bevor wir hierzulande erstmalig ein Döner-Sandwich in die Hände bekommen haben, wurde der erste Vorläufer des Döners auf einem horizontalen Spieß über Holzkohle gegrillt. Dabei handelte es sich um das sogenannte Şiş Kebap (deutsche Aussprache: Schisch-Kebab).
Die weiterführende Geschichte ist aufgrund fehlender Aufzeichnungen äußerst umstritten. Die Vorläufer des vertikalen Multigrills wurden vermutlich zeitgleich an verschiedenen Orten in der Türkei, im arabischen Raum und in Griechenland entwickelt. Zwar haben die damaligen Rezepte nicht viel mit dem Döner zu tun, den wir aus Deutschland kennen, jedoch war die Grundidee – nämlich kross gegrilltes Fleisch vom Grill – dieselbe.
Einige Jahre später wurde der heute noch existierende Begriff Döner Kebab in der Stadt Bursa geprägt. Hierbei handelt es sich um die heutzutage viertgrößte Stadt in der Türkei. Der Name war nun zwar geschaffen, jedoch handelte es sich hierbei lediglich um die Zubereitungsart Iskender Kebab. Das sind geschichtete Fleischscheiben mit Hackfleisch aus verarbeitetem Hammelfleisch, die in gegrillter Form mit Joghurt auf einem Fladenbrot serviert werden. Das Gericht erfreut sich auch heutzutage noch einer großen Beliebtheit.
2. Geschichte: Der Weg aus Anatolien nach Deutschland
Die Geschichte des Döner Kebab in Deutschland beginnt um das Jahr 1970 herum – also mehrere Jahrhunderte später. Auch hier ranken sich viele Mythen und Gerüchte um die erste offizielle Dönerbude. Der Verein der türkischen Döner-Hersteller beharrt beispielsweise darauf, dass der erste Laden vom türkischen Einwanderer Kadir Nurman eröffnet wurde – in Berlin am Bahnhof Zoo. Auch hierbei handelte es sich nicht um den klassischen Döner, wie wir ihn heute kennen, sondern nur um Grillfleisch im Fladenbrot mit Zwiebeln. Weiteres Gemüse suchte man damals vergebens.
Wer auch immer die erste Dönerbude in Deutschland eröffnet hat: Im Jahr 2011 gab es bereits mehr als 16.000 Dönerbuden, die einen Jahresumsatz von 3,5 Milliarden Euro erwirtschaftet haben. Aktuell gibt es in Deutschland 400 Produzenten für fertige Dönerspieße. Der Marktführer ist hierzulande Kap-Lan Dönerproduktion.
Mittlerweile ist Döner Kebab überall in Europa erhältlich. Außerhalb von Deutschland wurden viele Dönerläden nicht von Türken, sondern von Arabern und Nordafrikanern eröffnet. Nichtsdestotrotz wird Döner Kebab so gut wie immer als türkisches Gericht vermarktet.
3. Varianten: Die Vielfältigkeit des Döner Kebab
In Deutschland wird Döner Kebab in den verschiedensten Formen und Variationen an den Mann und die Frau gebracht. Während man in der Türkei hauptsächlich Hammel- und Lammfleisch verwendet, verwendet man hierzulande vor allem Kalb, Hähnchen, Pute und Rind.
- Döner-Sandwich
Döner-Sandwich ist die klassische Darreichungsform von Döner Kebab in Deutschland. Dönerfleisch, Gemüse und Soße werden in einem aufgeschnittenen Viertel Fladenbrot untergebracht und direkt auf die Hand verkauft. - Dürüm Döner
Dürüm-Döner bzw. Dönerrolle ist die etwas elegantere Art, um Döner zu essen. Hierbei steckt man dieselben Inhalte wie beim Döner-Sandwich in ein dünnes, crêpeartiges Fladenbrot, das für den Verzehr fest zusammengerollt wird. Die Gefahr sich einzusauen ist beim Dürüm-Döner deutlich geringer. - Dönerteller
Bei einem Dönerteller werden das Grillfleisch, das Gemüse, die Soße und eine Beilage (meist Reis oder Pommes Frites) auf einem Teller serviert. Dönerteller verzehrt man am besten direkt in der Dönerbude selbst, oder aber in den eigenen vier Wänden mit Messer und Gabel. - Dönerbox
Die Dönerbox (oder auch: Pomm-Döner) ist die ungesündeste Variante des Döner Kebab. Hierbei handelt es sich um einen Pappkarton, der lediglich mit Dönerfleisch, Fritten und Soße befüllt ist. Quasi der kleine Bruder des Dönertellers. - Falafel
Bei der Falafel handelt es sich um die vegetarische Version des Döners, die mit Grillfleisch wenig zu tun hat. Stattdessen wird das Fleisch bei der Falafel durch frittierte Bällchen aus Bohnen und Kichererbsen ersetzt. - Lahmacun
Lahmacun oder auch türkische Pizza ist ein flacher Brotfladen, der mit einer Paste aus Hackfleisch und Gewürzen beschmiert wird. Wahlweise kann der Kunde Dönerfleisch, Gemüse und Dönersoße nach Wahl hinzufügen.
4. Unterschiede zu Döner-Gerichten aus der Türkei
Die Zutaten von Döner-Gerichten können sich von Land zu Land enorm unterscheiden. In Deutschland wird Döner Kebab häufig in Kombination mit Gartensalat, Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Weiß- und Rotkohl serviert. Das ist in der Türkei normalerweise nicht der Fall. Die angebotenen Fleischsorten unterscheiden sich ebenfalls voneinander.
Auch die hierzulande angebotenen Soßen sind einzigartig für die deutsche Version des Döners. Knoblauchsoße, Kräutersoße, Cocktailsoße und Co haben im originalen türkischen Döner Kebab normalerweise nichts zu suchen.
Selbst die Beilage sieht in der Türkei anders aus: In den Dönerbuden hierzulande reicht man Pommes Frites, wohingegen man in der Türkei den deutlich gesünderen Reis serviert. Natürlich kann man sich auch in Deutschland optional für die gesunde Alternative zu Fritten entscheiden.
Übrigens: Auch die Rechtschreibung unterscheidet sich. Während es im Deutschen Döner Kebab heißt, schreiben die Türken Döner Kebap mit P.