Döner selber machen: Schritt für Schritt zum eigenen Döner
Jeder Döner-Liebhaber kommt einmal an den Punkt, an dem er seinen Döner selber machen möchte. Sei es aus Interesse, als Party-Gag für die Gäste oder einfach nur, um einmal selbst an allen möglichen geschmacklichen Stellschrauben des Döners drehen zu können.
Im folgenden Artikel findest Du eine detaillierte Schritt für Schritt Anleitung, wie Du dabei am besten vorgehst. Ich stelle Dir die einzelnen Bestandteile des Döners vor und gebe Dir hilfreiche Tipps und Auswahlmöglichkeiten an die Hand, wie Du ihn bestücken kannst.
Das Gute: Aufgrund der unzähligen Kombinationsmöglichkeiten kannst Du immer wieder neue Rezepte ausprobieren und den verwöhnten Gaumen somit immer wieder aufs Neue überraschen.
Inhaltsverzeichnis
1. Zutat 1: Das passende Brot
Das Brot dient beim Döner als wohlschmeckende und essbare Verpackung. Für welche Art von Brot Du Dich dabei entscheidest, hängt letztendlich von Deinem persönlichen Geschmack ab. Magst Du es gerne praktisch? Dann rolle die Zutaten in einem Yufka-Brot zu einem Dürüm zusammen. Du möchtest es lieber klassisch? Dann verwende einfaches Fladenbrot.
1.1 Welche Brotsorten gibt es? Wo kann man sie jeweils kaufen?
Mittlerweile bekommt man sämtliche Brotsorten so gut wie überall. Geschmacklich finde ich das Brot aus türkischen Supermärkten am besten. Danach folgen Supermärkte und Discounter. Auch in der Dönerbude nebenan kannst Du es natürlich versuchen. Der Dönermann wird Dir sicherlich etwas verkaufen, wenn Du keine zu großen Mengen haben möchtest.
Grundsätzlich unterscheidet man beim Döner die folgenden Brotsorten:
- Fladenbrot
Das klassische Fladenbrot kennt jedes Kind. Empfehlenswerte Größen pro Döner sind dabei ein Fünftel oder ein Viertel des gesamten Fladenbrots. - Yufka-Brot
Das Yufka-Brot wird beim Dürüm verwendet. Es ist ein hauchdünnes Brot, das kurz im Ofen aufgebacken wird und sich besonders leicht zusammenrollen lässt. Quasi die praktische Variante des Fladenbrots. Achtung: Verwechsle Yufka-Brot auf keinen Fall mit Wraps oder Tortillas aus dem Supermarkt. Diese schmecken – zumindest mir – leider überhaupt nicht. - Pide
In gut sortierten Supermärkten findest Du auch sogenannte Pide. Dabei handelt es sich um eine Art kompaktes, meistens vorgeschnittenes Fladenbrot, das extra zum Befüllen hergestellt wurde. Auch der Geschmack des Pide kann sich sehen lassen.
1.2 Tipp: Vor dem Verzehr unbedingt aufbacken
Mein Tipp: Ganz gleich, für welches Brot Du Dich entscheidest: Kurz vor dem Verzehr solltest Du es kurz im Backofen oder auf einem Toaster aufbacken bzw. erhitzen. So wird das Brot schön kross und schmeckt im Endergebnis noch einmal deutlich besser und lässt sich besser aufschneiden. Wenn Du besonders gut ausgerüstet bist, eignet sich dafür auch ein Kontaktgrill.
1.3 Für Experten: Brot selber backen
Wenn Du gerne backst und einigermaßen geschickt in der Küche bist, dann bereite Dir Dein Brot doch einfach selbst zu. Ein klassisches Yufka-Brot benötigt nur wenige Zutaten und ist schnell im heimischen Backofen hergestellt.
2. Zutat 2: Dönerfleisch
Das Fleisch stellt die Hauptzutat des Döners dar. Natürlich musst Du das Dönerfleisch erst einmal irgendwoher beziehen. Hier gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten:
- 1. Fertigen Dönerspieß kaufen
Wer über einen Dönergrill verfügt, der kann fertige Dönerspieße vom Großhändler oder von anderen Quellen beziehen. Der fertige Spieß wird einfach auf den Dönergrill gespannt, kross gegrillt und dann Stück für Stück mit einem Dönermesser abgeschnitten. - 2. Dönerspieß selber machen
Die zweite Möglichkeit besteht darin, den Dönerspieß selbst zu machen. Das bedeutet zwar deutlich mehr Arbeit, dafür weißt Du dann am Ende genau, welche Zutaten und welches Fleisch für den Döner verwendet wurden. Auch in diesem Fall benötigst Du natürlich einen Dönergrill, um den Spieß überhaupt zubereiten zu können. - 3. Dönerfleisch aus der Tiefkühltruhe
Du hast keinen Dönergrill? Auch kein Problem: Greif einfach auf Dönerfleisch aus der Tiefkühltruhe zurück. Dabei handelt es sich um bereits zurechtgeschnittene Fleischstücke, die ursprünglich ebenfalls von einem Dönerspieß stammen. In der Pfanne angebraten, schmeckt dieses Fleisch – je nach Marke – auch nicht schlecht.
Du möchtest tiefer in der Thema Dönerfleisch kaufen eintauchen? Dann empfehle ich Dir den verlinkten Artikel.
2.1 Die richtige Reihenfolge
Ganz gleich, für welche Variante Du Dich entscheidest: Traditionell kommt das Fleisch vor allen anderen Zutaten ins Brot. Du kannst Dich zwischen Hähnchen, Pute, Hammel, Lamm, Kalb und Rind entscheiden.
Beachte jedoch, dass die meisten vorgefertigten Dönerspieße vom Großhändler aus gemischten Fleischsorten bestehen. Das spielt aber im Grunde keine Rolle, solange kein Schwein enthalten ist. Dann würde es sich nämlich um Gyros handeln.
2.2 Und was ist mit Vegetariern und Veganern?
Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt und trotzdem Döner selber machen möchte, der kann natürlich auch zu Falafeln statt zu Fleisch greifen. Dabei handelt es sich um frittierte Bällchen, die größtenteils aus Kichererbsen und Bohnen bestehen. Falafel haben ihren ganz eigenen Charme und sollten auch von Fleischfressern zumindest mal getestet werden.
Ansonsten sehe ich immer wieder Vegetarier, die sich den Döner mit Käse statt mit Fleisch belegen lassen.
3. Zutat 3: Auswahl des Gemüses
Wenn Du Dich für eine Fleisch- und eine Brotsorte entschieden hast, solltest Du Dir überlegen, welche Gemüsesorten Du gerne im Döner hättest. Grundsätzlich gibt es dabei keine festen Regeln. Du solltest einfach das Gemüse nehmen, das Dir bzw. Deinen Gästen am besten schmeckt. Das ist einer der großen Vorteile, wenn Du Döner selber machst.
Natürlich sollte das ausgewählte Gemüse geschmacklich halbwegs zum Rest des Döners passen.
In Deutschland werden traditionell ganz andere Gemüsesorten verwendet als in der Türkei. Bei uns erfreuen sich vor allem die folgenden Gemüsesorten großer Beliebtheit:
- Eisbergsalat
- Zwiebeln
- Tomaten
- Gurken
- Krautsalat
Natürlich kannst Du auch ausgefallenere Gemüsesorten verwenden, wie zum Beispiel Mais oder Rotkohl. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
4. Zutat 4: Dönersoße
Auch die Soßen, die in Deutschland zum Döner gereicht werden, sind im Prinzip eine Erfindung der Türken, die den Döner in Deutschland groß gemacht haben.
4.1 Woher bekommt man Dönersoßen?
Für Dönersoßen stehen Dir verschiedene Bezugsquellen zur Auswahl:
- 1. Selber machen
Für die einzelnen Soßen findest Du im Netz zahlreiche Rezeptideen – zum Beispiel auf Chefkoch. - 2. Supermarkt/Discounter
Wenn Du keine Lust darauf hast, selbst zu experimentieren, kannst Du fertige Dönersoßen auch im Discounter oder im Supermarkt erwerben. Diese haben mir persönlich jedoch nie wirklich geschmeckt. Vielleicht habe ich aber auch einfach nur die falschen Sorten gekauft. - 3. Dönerbude
Empfehlenswert sind zudem Dönerbuden, die auf Feinschmecker spezialisiert sind und ihren Kunden verschiedene Pasten und Soßen anbieten. Hier wirst Du definitiv fündig werden. Ansonsten kannst Du natürlich auch in normalen Dönerbuden nachfragen, ob sie Dir etwas abfüllen.
4.2 Welche Dönersoßen gibt es?
In Deutschland erfreuen sich vor allem die folgenden Soßen großer Beliebtheit:
- Tzatziki
- Knoblauchsoße
- Cocktailsoße
- Scharfe Soße
- Currysoße
Letztendlich sind Deiner Fantasie aber auch hier keine Grenzen gesetzt. Wie wäre es zum Beispiel mal mit einer ausgefallenen Barbecue-Soße?
5. Zutat 5: Gewürze als kleine Feinheit
Grundsätzlich ist Dein Do-It-Yourself-Döner jetzt fertig. Wenn Du ihn noch weiter verfeinern möchtest, dann findest Du in der folgenden Auflistung einige weitere Zutaten, die den Geschmack erheblich verändern können:
- Pul Biber
Du kennst doch sicherlich das rote Gewürz, das in so gut wie jeder Dönerbude auf dem Tresen steht? Das ist Pul Biber. Dabei handelt es sich um getrocknete und zerstoßene milde und scharfe Paprika, die mit Salz, anderen Gewürzextrakten und Pflanzenöl ergänzt wurde. - Salz und Pfeffer
Zugegeben: Salz und Pfeffer bekommt man nicht oft auf den Döner gestreut. In einigen Dönerbuden ist dies jedoch gang und gäbe. Wer Salz und Pfeffer für eine gute Ergänzung hält, der kann diese Besonderheit natürlich übernehmen.
Letztendlich musst Du selbst wissen, ob Du es lieber scharf magst oder ob es Dir wichtiger ist, die einzelnen Zutaten nicht zu sehr mit Schärfe zu übertünchen.