Lahmacun: Über Rezept, Zubereitung und Geschichte der türkischen Pizza
Beim Lahmacun handelt es sich um ein sehr dünnes Fladenbrot, das mit einer Mischung aus Hackfleisch, Zwiebeln und Tomaten bestrichen und im Steinofen knusprig gebacken wird. In Deutschland ist die Speise aus dem arabischen Raum vor allem als türkische Pizza bekannt. Der Begriff Lahmacun stammt ursprünglich aus dem Aramäischen (lahm am dschun) und kann in etwa mit Teig mit Fleisch übersetzt werden.
Lahmacun ist eine Speise, die sehr einfach, schnell und mit wenigen Mitteln zubereitet werden kann. Hierbei handelt es sich um eine typische Speise aus dem Nahen Osten, die sich mittlerweile allerdings weltweit als leckerer Snack etabliert hat.
Inhaltsverzeichnis
1. Lahmacun-Rezept: Inhaltsstoffe und Zubereitung
Im folgenden Abschnitt zeige ich Dir, welche Zutaten Du für ein klassisches Lahmacun benötigst und wie die Zubereitung grob funktioniert. Ausführliche Rezepte mit konkreten Mengenangaben findest Du beispielsweise auf Chefkoch.de.
1.1 Teig vorbereiten
Der Teig des Lahmacun besteht normalerweise nur aus Weizenmehl, Hefe, Wasser, Salz und Olivenöl. Zunächst einmal vermischst Du diese Zutaten und formst diese homogene Masse zu einem circa tellergroßen, wenige Millimeter dicken Fladen.
1.2 Hackfleisch-Mischung
Den entstandenen Fladen bestreichst Du nun mit einer speziellen Hackfleisch-Mischung. Diese Mischung besteht aus dem namensgebenden Hackfleisch (wahlweise aus Lamm- oder aus Rindfleisch), Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Paprikamark, Kreuzkümmel, Sumach, Pfeffer und Salz.
1.3 Backen und verfeinern
Zum Schluss backst Du das belegte Fladenbrot – idealerweise in einem Steinofen – kross. Da vermutlich die wenigsten Leser über einen Steinofen verfügen, funktioniert natürlich auch ein handelsüblicher Backofen. Ein noch besseres Ergebnis im Backofen erzielst Du mit der Verwendung eines Pizzasteins.
Wenn Du die türkische Pizza kross gebacken hast, bestückst Du es zum Schluss noch mit frischer Petersilie und einem Stück Zitrone, dass Du ganz einfach über dem Lahmacun auspresst. Optional kannst Du die türkische Pizza zusätzlich noch mit Pul Biber würzen (Vorsicht: Scharf!).
1.4 Verzehrfertig machen
Danach rollst Du die türkische Pizza zusammen, umwickelst es mit einer Serviette oder einem Stück Küchenrolle und genießt Dein Werk. Guten Appetit!
1.5 Alternative: Tiefkühlregal
Wem das alles zu viel Arbeit ist, der greift ganz einfach zu türkischer Pizza aus der Tiefkühltruhe. Diese findest Du in den meisten großen Supermärkten neben den italienischen Pizzen.
Mir persönlich schmeckt diese Variante sogar recht gut. Zwar gibt es einen Unterschied zum Lahmacun aus der Dönerbude, dieser ist allerdings relativ gering. Einen Versuch ist die Tiefkühlvariante daher allemal wert.
2. Geschichte: Lahmacun gab es bereits vor 4.000 Jahren
Erste Aufzeichnungen über die Existenz von Lahmacun werden auf einen Zeitraum von vor über 4.000 Jahren zurückdatiert. Damals haben die Assyrer (das sind die heutigen Iraker) bereits eine sehr ähnliche Variante des heutigen Lahmacuns zubereitet.
Diese ursprüngliche Variante hat den arabischen Raum irgendwann – vermutlich in Richtung Griechenland – verlassen. Von dort aus haben sich das Rezept und die Zubereitungsart auf der ganzen Welt verbreitet und teilweise auch verändert.
3. So wird Lahmacun in Deutschland serviert
Ähnlich wie beim klassischen Döner Kebab, unterscheidet sich die Zubereitungsart des Lahmacun von der seiner Ursprungsregion.
Während die türkische Pizza ursprünglich so wie oben beschrieben gegessen wird, füllen die Dönermänner in Deutschland das Lahmacun zusätzlich noch mit Dönerfleisch, Gemüse und Soße. Das Lahmacun wird also als Alternative für Yufka-Brot bzw. Fladenbrot verwendet, was eigentlich nicht Sinn der Sache ist. Im Endeffekt hat aber natürlich der Kunde Recht.
4. Kritik am Begriff türkische Pizza
Der Begriff türkische Pizza verdeutlicht zwar recht anschaulich, worum es beim Lahmacun geht, allerdings ist der Name prinzipiell eher schlecht gewählt. Lahmacun gab es nämlich bereits lange bevor die klassische Pizza erfunden wurde. Auf diese Tatsache beharren vor allem die Menschen aus dem arabischen Raum, da sie sich bei der Verwendung des Begriffs um ihr Erbe betrogen fühlen.
Ganz verdenken kann man es ihnen natürlich nicht. Wenn die geschichtlichen Aufzeichnungen tatsächlich der Wahrheit entsprechen, sollten wir die italienische Pizza daher eher als italienisches Lahmacun bezeichnen. Nichtsdestotrotz: Schmecken tun beide Speisen sehr gut.